„OB oder ver.di-Chef: Wohin mit den Kindern?“
Leserbrief zum Artikel vom 10. Juli 2009
in den Schorndorfer Nachrichten
Zynischer und bildungs- und arbeitnehmerfeindlicher kann man kaum seine Position zum Streik der Erzieherinnen formulieren, als dies SPD Oberbürgermeister Klopfer aus Schorndorf in der letzen Gemeinderatssitzung gegenüber Elternbeirätinnen getan hat. Erzieherinnen wollen mit ihrem Arbeitskampf gegen ungerechte Bezahlung, gegen viel zu große Gruppen, gegen die geringe Wertschätzung ihres Berufs ankämpfen. Sie wollen damit – und dabei werden sie auch von vielen Eltern unterstützt (siehe Demonstration von Winnenden vom 10.Juli 2009) – dafür sorgen, dass die Idee der frühkindlichen Bildung und Erziehung, in den Sonntagsreden der Politiker im Kinderland Baden-Württemberg immer wieder verkündet, in den Kindertagesstätten umgesetzt werden kann.
Für Oberbürgermeister Klopfer sind diese Motive nicht nachvollziehbar. Der Streit sei durch nichts gerechtfertigt, die Streikenden seien vom ver.di Chef ferngesteuert. Wer so denkt, hat sich bisher keine Mühe gemacht, sich mit bildungspolitischen Fragen zu beschäftigen.
Mein Rat an Oberbürgermeister Klopfer: Gehen Sie bitte mal in die entsprechenden Einrichtungen von Schorndorf und reden Sie vor Ort mit den Beschäftigten. Es könnte hilfreich sein.
Gerhard Großpietsch, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Ortsverband Schorndorf