GEW lobt Koalitionsvertrag

Die Bildungsgewerkschaft GEW lobt den grün-roten Koalitionsvertrag
als wichtige Grundlage für eine bessere Bildungspolitik

 

„Wenn Grüne und SPD die 13 Seiten zum Thema Bildungspolitik in ihrem Koalitionsvertrag umsetzen, bekommt Bildungspolitik in Baden-Württemberg endlich Vorfahrt“, sagte am Mittwoch (27.04.) in Stuttgart Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

Die größte bildungspolitische Interessenvertretung im Südwesten lobt unter anderem die geplanten Investitionen in die frühkindliche Bildung, den Wegfall der Studiengebühren und die Korrekturen am Konzept der Werkrealschule. „Die harte Arbeit der neuen Regierung und im Kultus- und Wissenschaftsministerium beginnt aber erst jetzt. So kann zum Beispiel die Abschaffung der verbindlichen Grundschulempfehlung keine isolierte Maßnahme sein. Sie muss durch bessere Bedingungen an den Realschulen und Gymnasien begleitet werden, sonst wären dort die Lehrkräfte in den vollen Klassen überfordert und die Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen würden sich nicht verbessern“, sagte Moritz.

Für die Streichung von durch Schülerrückgang frei werdenden Lehrerstellen sieht die GEW bis 2016 keinen Spielraum. „Das Schüler-Lehrer-Verhältnis hat sich in den vergangenen 25 Jahren um bis zu 18 Prozent verschlechtert. Angesichts der zahlreichen pädagogischen Herausforderungen wie die weitere Senkung der Klassenteiler, die Inklusion behinderter Schüler/innen oder der Sprachförderung kann es sich unser Land nicht leisten, Lehrerstellen zu streichen“, sagte Moritz.

Die GEW setzt sich für die Schaffung echter Ganztagsschulen auch im Grundschulbereich ein, die für alle Kinder verbindlich sind und in denen alle Kinder gemeinsam lernen und sich individualisierter Unterricht, Förderung, soziales Lernen und kreative Phasen verbinden. Außerdem erwartet die Bildungsgewerkschaft, dass Grüne und SPD einen neuen Schulentwicklungsplan vorlegen. Die letzte Planung für alle Schulstandorte in Baden-Württemberg gab es in den 70er Jahren.